Donnerstag, 14. Februar 2013

Untergegangen mit der SMS Blücher

Am 25. Januar 1915 sank der "Große Kreuzer" SMS Blücher nach einem Gefecht mit britischen Schiffen   in der Nordsee.  260 Seeleute wurden durch die Briten gerettet,  792 Besatzungsmitglieder starben.

SMS Blücher (Bild von der Library of Congress)
sinkende Blücher  (Dieses von der Regierung des Vereinigten Königreichs erstellte Werk ist  public domain.)
Unter den Seeleuten, die dieses Inferno nicht überlebten, war Heinrich Pagels, der auf der SMS Blücher als Heizer arbeitete.
geboren: 31. August 1893 in Gielow (Mecklbg.)
Eltern: Wilhelm Pagels / Luise Rönnpagel
Lt. Volkszählung 1900 wohnte die Familie in Liepen / bei Malchin
jüngere Geschwister: Wilhelm und Paul

In der Verlustliste vom 5725 vom 7. April 1915 wird er als vermisst gemeldet.
Erst in der Verlustliste 14982 vom 21. September 1916 wird er für tod erklärt.
Auch erst zu diesem Zeitpunkt erfolgte der Sterbeeintrag im Kirchenbuch des Kirchspiels Rittermannshagen, zu dem der Ort Liepen gehörte.

Sterbeeintrag im Kirchenbuch von Rittermannshagen

Donnerstag, 7. Februar 2013

Kriegerdenkmal Gielow II

"Starb in Frankreich den Heldentod für sein Vaterland durch Artillerie-Geschoß", solche oder ähnliche Eintragungen gab es im Kirchenbuch meines Heimatortes Gielow in den Jahren zwischen 1914 und 1918 über fünfzig Mal. Zu ihrem Gedenken wurde das Kriegerdenkmal errichtet, über das ich schon einen Bericht verfasste.
Mich hat schon immer interessiert, wer sich hinter den Namen auf dem Denkmal verbirgt.  In einem ersten Bericht hierzu versuchte ich anhand von eigenen Unterlagen das Schicksal meine Großonkels aufzuhellen.
Jetzt, und im Laufe der nächsten Jahre, werde ich das Schicksal weiterer Kriegsteilnehmer des Ortes versuchen zu ergründen. In welcher Einheit dienten sie, wo und in welcher Schlacht wurden sie verletzt, getötet oder gerieten in Gefangenschaft.
Alle hier genanten Daten sind öffentlich zugänglich, d.h. die entsprechenden Schutzfristen sind abgelaufen, so dass einer Veröffentlichung nichts im Wege steht.

Gefreiter Karl Brandt
Mit dem Gefreiten Karl Brand möchte ich beginnen, da er der erste Kriegstote des Ortes war.
Er fiel am 14. September 1914 als Angehöriger des Reserve Fußartillerie Regiments Nr. 20,  I. Bataillon,  4. Batterie in der Schlacht bei Tahura in Frankreich.  So steht es in der Verlustliste Nr. 1423. 
Geboren wurde er am 13. September 1892 in Feldberg (Eltern: Carl Brand u. Henrike Martin). In der Volkszählung 1900 wird er in Burg Schlitz als Schmiedegeselle erfasst. Mit Beginn des Krieges muss er also bereits in Gielow gewohnt haben, da sein Tod im Kirchenbuch aufgenommen wurde. Als Beruf wird dort ebenfalls Schmied angegeben.
Zur Auflockerung  der Texte werde ich ab und zu zeitgenössische Fotos oder Postkarten, die sich in meinem Besitz befinden und zu dem Eintrag passen, einfügen.

Hier eine Feldpostkarte vom 21.Januar 1916 eines Angehörigen der 4. Ersatz Division an seinen Onkel im Kreis Graudenz.
Text:"...Sende Euch einen herzlichen Gruß, wie geht es Euch noch, ich bin noch gesund und wir haben alle Tage Regen. Mit vielen herzlichen Grüßen Euer Paul Franke"

Gefreiter Heinrich Albrecht
Bei dem Gefreiten Heinrich Albrecht bin ich auf Unstimmigkeiten, betreff seines Dienstgrades gestoßen. Auf dem Denkmal steht als Dienstgrad: Wehrmann. In den zwei mir vorliegenden Verlustlisten dagegen wird er als Gefreiter geführt.
Heinrich Albrecht diente im Landwehr-Infanterie-Regiment Nr 9, achte Kompanie. Bei Gefechten zwischen dem 5. und 13. April 1915 an der Westfront wurde er schwer verwundet.

 Er starb im Reserve Lazarett in Nürnberg am 21. April 1915. 

Heinrich Albrecht ruht auf der Kriegsgräberstätte in Nürnberg Südfriedhof. Hier ist als Dienstgrad allerdings Landwehrmann angegeben.

Geboren wurde er am 1. September 1877 in Gielow (Eltern: Friedrich Albrecht u. Sophie Getzin). Lt. der Volkszählung 1900 ist er verheiratet und hat zwei Töchter: Elisabeth und Hedwig.

 
Unteroffizier der Seewehr Hermann Martin
Hermann Martin diente im Marine-Infanterie-Regiment I., 2. Batailion, 3. Kompanie.  Im Weltkrieg hatte dieses Regiment  2145 Gefallene,  Es wurde zum Küstenschutz und bei Küstengefechten in Flandern eingesetzt.

Bei Gefechten in der Nähe von St. Georges-Rattavalle, am Yser Kanal wurde er am 11. 1. 15 durch ein "grobes Geschoß in den Kopf" tödlich verletzt (T.,g.G.,K., so steht es in der Verlustliste der Marine)

Hermann Martin ruht auf der Kriegsgräberstätte in Vladslo (Belgien).  Endgrablage: Block 8 Grab 1918. Auf dem Friedhof befindet sich die   Figurengruppe „Trauerndes Elternpaar“ von Käthe Kollwitz.


Feldpostkarte eines Angsehörigen der 1. Marine Division, zu der das "Marine Infanterie Regiment I" gehörte


Geboren wurde er in Leuschentin (Pommern) am 4. Juni 1880, Eltern: Friedrich Martin und Wilhelmine Schulz, arbeitete als Zimmermann in Gielow,  Ehefrau: Auguste Moritz aus Wolde, Sohn: Erich Friedrich Wilhelm geb. 29. Juli 1905